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Welche Klischees halten sich in der Literatur viel zu hartnäckig?

Helene Peršak: Die von den glitzernden Liebhab-Vampiren. Allgemein die vom eigentlich guten Bösen.

Tessa Maelle: Dass Krimis nur dann spannend sind, wenn darin Frauen misshandelt oder getötet werden.

Anna-Birke Lindewind: Dass in Jugendbüchern, Young- und New Adult immer romantische Liebe eine Rolle spielen muss. Viele interessiert das in dem Alter zwar, aber viele eben auch nicht. Vor allen Dingen muss es ja nicht immer diese komplizierte, „prickelnde“ Herz-Schmerz-Liebe sein. Warum nicht mal eine freundschaftliche Liebe oder wenigstens eine Beziehung, in der sich die Figuren einfach wohlfühlen? Der Konflikt kann ja anderer Natur sein.

Jasmin Engel: Das Klischee einer doch mehr oder weniger schwachen Frau, die einen starken, männlichen Beschützer/Lover sucht und letztlich findet.

Esther S. Schmidt: Das vom Arzt, dem die Frauen vertrauen. Aber im Ernst, ich mag Tropes (ein netteres Wort für Klischees) und es gibt einige, nach denen ich gezielt suche, wenn ich mal wieder „sowas“ lesen will.

Claudi Feldhaus: Das Korsett als Folterwerkzeug. #Korsettgate. Ob Menschen in 100 Jahren auch solchen Nonsense über BHs oder Spanks verbreiten?

Artemis Wind: Böse Cyborgs und genmanipulierte Superhelden. Ich habe meine Bachelorarbeit über Transhumanismus in der Literatur geschrieben (technisch erweiterte Menschlichkeit) und es gibt viel zu wenige Werke, in denen das Thema differenziert behandelt wird. Allgemein finde ich Zukunftsentwürfe oft schwarz-weiß-malerisch, was sich schon in den Begriffen „Dystopie“ und „Utopie“ niederschlägt. Ich bezweifle, dass sich ein Zeitalter so kategorisieren lässt.

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