Was hältst du von Schreibkursen?
Esther S. Schmidt: Ich liiiebe Schreibkurse. Aber nicht Online, das muss schon vor Ort sein. Ein ganzes Wochenende nur unter normalen Menschen (eben solchen, die auch schreiben) ist wie ein Kurzurlaub und total motivierend.
Artemis Wind: Dass ich persönlich sie ungern besuche, bedeutet nicht, dass ich wenig von ihnen halte. Es bedeutet allerdings, dass ich schlecht darüber urteilen kann. Ich kann nur sagen, dass sie mir nicht helfen. Ich bin nun einmal kein Gefühlsmensch. Wenn ich meiner Kopf-Seite dann auch noch Futter gebe, sei es durch Kurse oder durch Ratgeber, gewinnt sie sofort die Oberhand und ich verliere das Gespür für die Geschichte. Die Texte klingen steif, unnatürlich, zerdacht und ich finde es ehrlich schwierig, meiner Kreativität wieder die Freiheit anzugewöhnen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass Leute, die hier zu weit in die andere Richtung tendieren, Kurse hilfreich finden.
Diana Dessler: Ich habe schon so viele Bücher übers Schreiben gelesen, Hörbücher gehört und YT-Videos geschaut, daß sie sich alle immer mehr wiederholen. Außer dort, wo sie sich widersprechen. Daher denke ich, daß Schreibkurse am Anfang viel bringen können, später aber nur noch wenig hinzufügen können. Außerdem sind sie natürlich vom Lehrpersonal geprägt. Bei Experten für Liebesromane oder Krimis wäre ich skeptisch, ob sie viel zum Weltenbau vermitteln können. Was ich bisher von den Kursen mitbekommen habe, hat mich nicht vollends begeistert.