Deine Tipps zum Weltenbau
Esther S. Schmidt: Wie B. Sanderson sagte: Go deeper, not broader. Also nicht noch ein Artefakt, noch eine Fähigkeit, noch ein Zauberspruch, sondern: wie würde sich diese eine Sache auf die Menschen, die Gesellschaft, die Welt auswirken.
Artemis Wind: Ich finde es lustig, wie man am Weltenbau Studienfächer, Berufe und Interessensgebiete ablesen kann. Wer etwa Sprachwissenschaft studiert hat, fängt oft tolkienmäßig mit den Sprachen an und baut darauf den Rest auf. Komplexe Ökosysteme lassen auf ein biologisches oder zumindest Naturwissenschaftliches Interesse schließen. Ausgefeilte fiktive Technologien auf ein technisches usw. Da das für die meisten Menschen gut zu funktionieren scheint, ist vielleicht das ein sinnvoller Tipp: Hauptinteressensgebiet zum Mittel- und Ausgangspunkt machen und an dieses Puzzlestück anlegen.
Diana Dessler: Möglichst wenige Prämissen verwenden und diese dann konsequent ausbauen. Das führt zu einer konsistenteren Welt als ein wildes Gemisch an Dingen, die „auch noch cool“ sind und im Zusammenwirken dann nur Probleme mitbringen.
Tessa Maelle: Infodump vermeiden. Lieber schöne Szenen ausdenken, die Informationen über die jeweilige Welt ganz nebenbei transportieren.
Jamie Enderlein: Nicht zu viel auf einmal wollen. Meine Welt Silánduril ist inzwischen so umfangreich, dass ich mir die Einzelheiten überhaupt nicht mehr merken kann. Sie hat allein 85 Gottheiten und ihr Stammbaum ist nur mit einem dreijährigen Studium der Historie Silándurils verständlich. Ohne meine über 2000 Seiten lange Welteninfo-Datei wäre ich leider aufgeschmissen.