Schild "Girls just want to have fun damental Rights
Schicksalsstöcke

Das Nornennetz wünscht einen fantastischen Weltfrauentag 2021!

Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, aber ich gucke auch einmal kurz in die Vergangenheit zu einer unserer bedeutendsten Wegbereiterinnen.

»In der Theorie sind die Genossinnen schon gleichberechtigt, in der Praxis aber hängt der Philisterzopf den männlichen Genossen noch ebenso im Nacken wie dem ersten besten Spießbürger.«

Clara Zetkin

Es ist eines der berühmtesten Zitate von Clara Zetkin, der Frau, die die Idee für einen internationalen Frauentag prominent machte. So oft wird dieses Zitat hervorgeholt und so oft fragte ich mich, was genau ein Philisterzopf ist. Klar, der Kontext macht deutlich, was sie meinte. »Die linken Männer sind nicht viel besser als die rechten, wenn es darum geht, Frauen ein Stück vom Kuchen abzugeben.« So jedenfalls erklärte ich mir ihre Worte, habe ich es so oft ähnlich erlebt. Fühlt frau sich nicht von jenen, die doch gerade tönen, wie »woke und reflektiert« sie seien, noch eher verraten, wenn diese slut-shamen oder mit ihren Genossen ganz dreckig über Blondinenwitze lachen?

Clara Zetkin
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/C_Zetkin_1.jpg

Diesen Text zu schreiben, brachte mich jedoch endlich dazu, Frau Google nach dem Wort zu befragen: Phi·lis·ter /Philíster/ Substantiv, maskulin [der]

1. bildungssprachlich abwertend: kleinbürgerlich-engstirniger Mensch; Spießbürger

2. Verbindungswesen: im Berufsleben stehender Alter Herr

Ich seufze. Die große Clara Zetkin, was würde sie heute zu uns sagen? Würde sie sich wundern, dass wir noch nicht weiter sind? Sich fragen, warum alte Herren noch immer die Rechte von mehr als der Hälfte der Bevölkerung beschneiden, deren Fortentwicklung blockieren? Vielleicht würde sie schimpfen mit den jungen Männern, dass sie uns nicht zu Hilfe eilen?

Ich seufze einmal mehr. Und versuche mir vorzustellen, dass sie sich zumindest darüber freuen würde, dass wir den internationalen Frauentag noch immer begehen. Dass er in der deutschen Hauptstadt sogar ein gesetzlicher Feiertag geworden ist.

Wir, das Nornennetz, haben unsere Stimme und unsere Zeit in den letzten Wochen, zwischen dem Jubiläum des deutschen Frauenwahlrechts und dem heutigen Weltfrauentag dazu genutzt, schriftstellerisch einmal um die Welt zu reisen und uns die Lage anderer Länder anzusehen. Wie geht es den Frauen in Bahrain, in Usbekistan und in Grönland, seit wann dürfen sie wählen? Wer ist schriftstellerisch ihre Stimme, wer sind die Autorinnen aus Slowenien, Indien und Kanada, worüber schreiben sie? Wir haben wahre Schätze aufgetan, bekannte Namen und auch noch junge Gesichter, verfilmte Bestsellerautorinnen, altehrwürdige Landespoetinnen und solche, die sich noch ausprobieren. Die Welt ist und bleibt bunt und komplex. Ihr findet alle Artikel hier .

Damit beschließen wir die zweite literarische Weltreise des Nornennetzes. Doch es ist schon eine dritte geplant, denn wir wollen unseren »wahren« Schwestern finden: fantastische Autorinnen aus aller Damenländer! Kulturelle Vielfalt der besonderen Art ist da vorprogrammiert! Wir sehen uns 2022 wieder – bis dahin: feiert den heutigen Tag, bleibt tapfer und einig. Das Nornennetz steht euch zur Seite, euch fantasievollen Kämpferinnen und Kämpfer:innen da draußen und jene, die es noch werden wollen.

Quelle: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/clara-zetkin/ 

Ein Beitrag von Claudi Feldhaus

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