Weltkarte mit Schriftzug Kanada
Schicksalsstöcke

Literarische Weltreise zum Frauenwahlrecht: Kanada

Heute macht die literarische Weltreise einen großen Sprung: von Südkorea einmal über Meere nach Kanada mit Katharina Rauh. 

Weltkarte Südkorea nach Kanada
©️ Elenor Avelle

Zum Frauenwahlrecht in Kanada gibt es unterschiedliche Quellen und wurde auch von Gegend zu Gegend unterschiedlich entschieden. Wählen durften einige Frauen bereits 1917 aufgrund des »Wartime Elections Act«. Dieser Act führte allerdings wiederum dazu, dass einige Frauen wieder ihr Wahlrecht verloren (z.B. Einwanderinnen aus Deutschland, Ukraine oder Österreich-Ungarn) was sie in manchen Bundesstaaten bereits erreicht hatten. Zudem waren Angehörige der First Nations sowie Menschen asiatischer Abstammung ausgeschlossen. Diese Ungleichheiten wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg Schritt für Schritt abgeschafft. 1918 durften alle Frauen mit britischer oder französischer Abstammung ab 21 wählen, was sie mit den Männern gleichstellte. Endgültig erlassen wurde das passive Wahlrecht 1929, als die »Famous Five« Emily Murphy, Irene Marryat Parlby, Nellie Mooney McClung, Louise Crummy McKinney und Henrietta Muir Edwards ein Gerichtsverfahren gewannen. Danach galt das passive Frauenwahlrecht auch im Senat, davor nur im Unterhaus. Bereits davor, nämlich 1921, wurde Louise McKinney als erste Frau in ein Parlament (ins Unterhaus) gewählt.

Ab 1949 durften Menschen asiatischer Abstammung wählen. Das Wahlrecht für First Nations wurde ab 1950 Schritt für Schritt und Gegend für Gegend eingeführt und war Anfangs noch an Verzicht auf Steuerbefreiungen gekoppelt. Uneingeschränkt für alle Kanadier:innen galt das Wahlrecht erst ab 1960.

Zu diesem Zeitpunkt stand Margaret Atwood bereits kurz vor dem Master der Sprache und Literatur an der University of Toronto und dem Radcliffe College der Harvard University.

Von Margaret Atwoods Werken ist wohl das geläufigste »Der Report der Magd«, was durch die Serie »The Handmaids Tale« sehr große Bekanntheit erlangte. In diesem dystopischen Roman verlieren die meisten Frauen ihre Freiheit, wenige, mit den richtigen Männern verheiratete, unter anderem ihr Wahlrecht. 

Margaret Atwood
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/75/Margaret_Atwood_2015.jpg

Margaret Atwood hat aber auch sehr viele Gedichte, Kurzgeschichten und Essays geschrieben. In diesen wird häufig die Stellung der Frau in der Gesellschaft beschrieben. Viele ihrer Romane lassen sich dem Genre Science-Fiction zuordnen. Atwood bevorzugt allerdings die Bezeichnung »Speculative Fiction«, da diese über Dinge schreibt, »die bereits verfügbar sind, wie DNA Identifikation und Kreditkarten«. Im Gegensatz zu Science-Fiction, wo »es um Dinge geht, die noch nicht möglich sind, wie durch ein Wurmloch reisen, um in ein anderes Universum zu gelangen.« Hierzu hat sie für den Guardian einen sehr interessanten Artikel geschrieben.

Atwood hat viele Literaturpreise gewonnen, wie zum Beispiel den Nelly-Sachs-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den National Book Critics Circle Award für ihr Lebenswerk. Zudem war sie in den Achtzigern Präsidentin der Writers’ Union of Canada.

Quellen:

https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/100-Jahre-Frauenwahlrecht-In-diesen-Laendern-durften-Frauen-zuerst-waehlen

https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenwahlrecht_in_Kanada

https://de.wikipedia.org/wiki/Margaret_Atwood

https://www.masterclass.com/articles/what-is-speculative-fiction-defining-and-understanding-the-different-genres-of-speculative-fiction#what-is-speculative-fiction

https://www.theguardian.com/film/2005/jun/17/sciencefictionfantasyandhorror.margaretatwood

Und noch einen großen Sprung macht die literarische Weltreise: auf unserem vorletzten Stopp geht es mit Roxane Bicker nach Grönland.

Ein Beitrag von Katharina Rauh

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