Schuber

#Nornenschuber – Stolz und Vorurteil im Mai

Unsere Lesechallenge unter dem Motto #HiddenPowers geht weiter! Nachdem wir im März gemeinsam „Ronja Räubertochter“ und im April „Die Farbe Lila“ gelesen haben, geht es im Mai mit einem Roman von Jane Austen weiter.

Kurzmeinungen zu „Stolz und Vorurteil“

Elenor Avelle

“Stolz und Vorurteil” ist eines meiner liebsten Werke von Jane Austen, wenn auch nicht das liebste. Mit viel Ironie werden alle Figuren in der Geschichte zu profilreichen Charakteren, die sich der Leser wunderbar vorstellen kann. Ungerechtigkeiten und Unwägbarkeiten des 19. Jahrhunderts werden mit Leichtigkeit eingebunden und mit großer Gewandtheit zum Guten gewendet. Die geistreichen Dialoge tragen zur außerordentlichen Lebendigkeit der ganzen Geschichte bei. Stilistisch ein ganz besonderes Meisterwerk.

Anne Danck

“Stolz und Vorurteil” hat einen Witz und eine Ironie, die auch zweihundert Jahre später noch ihresgleichen sucht. Überhaupt ist es ein überraschend zeitloses Werk: Familienmitglieder, die sich gegenseitig nicht ausstehen können und doch ohne Zweifel lieben, das Einschätzen des Charakters anderer oder die Frage danach, wie man sich die eigene Zukunft vorstellt – das alles sind Themen, die auch heute eine Rolle spielen. Selbst die Dialoge sind so punktgenau und zeitlos, dass sie eins zu eins in modernen (filmischen) Adaptionen übernommen werden. “Stolz und Vorurteil” ist ein Buch, das mich in seiner Schreibweise und Dramaturgie nachhaltig beeindruckt hat.

Odine Raven

Ich hatte das große Glück, im Studium an einem Seminar über Frauen und ihre Darstellung in der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts teilnehmen zu können. Dabei ist mir Jane Austen begegnet. Fasziniert erfuhr ich, was sie und ihre Zeitgenossinnen für Wesen waren, was von ihnen erwartet wurde, was sie tun durften und vor allem, was nicht. Diese Frauen finden sich in ihren Werken wieder. Vielleicht hätte ich ohne das Seminar das Buch „Stolz und Vorurteil“ für eine bloße Liebesschnulze gehalten: Zwei treffen sich, missverstehen sich und am Ende verlieben sie sich doch und – ganz wichtig damals – heiraten. Aber Jane Austen führt uns dabei mit ihrem feinen Humor die Missstände jener Zeit vor Augen, karikiert die „feine Gesellschaft“ und zeigt ganz deutlich, dass Frauen sehr wohl eigenständig denken und handeln sollen.

Diandra Linnemann

Ganz ehrlich – ich mag “Pride and Prejudice” nicht besonders, obwohl ich es schon vor der Challenge anderthalb Mal gelesen hatte. (Das halbe Mal, weil es mir im ersten Anlauf unerträglich war.) Viele Freundinnen schwärmen von dem Buch und ich kann auch nachvollziehen, was sie so toll finden, dennoch trifft es leider einfach nicht meinen Geschmack. Auch diesmal tue ich mich mit dem Lesen schwer, weil ich mich nicht besonders darauf freue, weiterzulesen – nichtsdestotrotz, dümmer werde ich bei der Lektüre wohl nicht. Und wer weiß, vielleicht gewinne ich die Geschichte ja mit jedem Mal Lesen ein wenig lieber, bis sie im hohen Alter (meinem!) zu meinen Favoriten zählt?
Und eines muss man Jane Austen zu Gute halten: Sprachlich ist “Pride and Prejudice” wirklich ein Meisterwerk.

Das nächste Buch der Weltliteratur aus dem Schuber #HiddenPowers ist „Orlando“ von Virginia Woolf.

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