Schuber

#Nornenschuber – Die Farbe Lila im April

Unsere Lesechallenge unter dem Motto #HiddenPowers geht weiter! Nachdem wir im März gemeinsam „Ronja Räubertochter“ gelesen haben, geht es im April weiter mit Alice Walkers „Die Farbe Lila“.

Hier gibt es eine Auswahl unserer Meinungen:

Elenor Avelle

“Die Farbe Lila” ist in jeder Hinsicht ein Buch, das heraussticht. Nicht nur die Form und der Stil sind ganz anders als bei üblichen Romanen. Anfangs tat ich mich mit dem Briefroman im Slang schwer, steigt die Geschichte doch hart und unbarmherzig in die Tatsachen des Lebens der Celie ein. Doch die gesamte Handlung, so schmerzhaft sie manchmal auch ist, führt den Leser durch wundervoll dargestellte Charakterentwicklungen und ein ganzes Leben, das bewegt. Besonders viel Freude hatte ich beim Lesen, als Celie ihren Humor entdeckt. Die drei Frauencharaktere Celie, Sofia und Shug – so unterschiedlich in allen Facetten – sind eine außergewöhnliche Bereicherung der Literaturwelt.

Diandra Linnemann

In “Die Farbe Lila” kann man an Sprache und Inhalt der Briefe hervorragend Celies Entwicklung nachvollziehen. Am Anfang spricht sie geradeheraus und in rohen Sätzen von dem, was ihr passiert. Im Verlauf des Buches erzählt Celie immer reflektierter und nuancierter. Mich beeindruckt zutiefst, dass sie so wenig Groll zu hegen scheint – weder gegen diejenigen, die ihr übel mitgespielt haben, noch gegen die Welt, die für eine Person ihrer Herkunft und Stellung nicht viel übrig hat. Zum ersten Mal gelesen habe ich es in der neunten Klasse, aber so richtig verstanden habe ich es damals nicht.

Odine Raven

Was mich an “Die Farbe Lila” so beeindruckt, sind die Abgründe, in die der Roman uns schickt, um uns im Laufe der Geschichte zu zeigen, wie sich der Mensch doch auch wieder daraus emporheben kann.
Celies Leben ist geprägt von Gewalt und Demütigung, und dann muss sie erdulden, dass Shug, die Geliebte ihres Ehemanns, in ihr Haus einzieht. Doch ausgerechnet dieser entwürdigende Umstand lässt das Pendel in die entgegengesetzte Richtung schwingen – Shug wird Celies beste Freundin und hilft ihr maßgeblich dabei, zu einem glücklichen Leben zu finden.

Im Mai ging unsere Schuberchallenge weiter mit „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen!

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Julia
Julia
3 Jahre zuvor

Die Autorin ist leider so antisemitisch, dass ihre Ansichten vermutlich selbst für die AfD zu krass wären. Sie ist der Ansicht, dass die Welt von Reptilenmenschen (damit sind Jüd_innen gemeint) kontrolliert werden und hat sich wiederholt antisemitisch geäußert. Natürlich muss man deshalb nicht aufhören den Roman zu lesen, dafür spricht er zu viele wichtige Themen an. Allerdings sollte es in einer Rezension erwähnt werden, gerade wenn das Buch als so progressiv und gegen Vorurteile kämpfend gefeiert wird.