Wie stehst du zum Thema KI?
Artemis Wind: Kritisch. Bevor wir technisch weitermachen, sollten wir meiner Meinung nach erst einmal rechtliche Grundlagen schaffen und Risiken abwägen. Ich habe im Moment den Eindruck, die Technik entwickelt sich schneller als die Gesellschaft sich anpassen kann.
Helene Peršak: Für das Schreiben erscheint die KI mir (noch) unbrauchbar. Da eine KI eine Sammlung vorhandener Dinge ist, frage ich mich, wie daraus etwas neues entstehen kann? Für das Sammeln von Informationen könnte sie Anhaltspunkte liefern, doch ganz würde ich ihr nie trauen wollen.
Diana Dessler: Was Texte angeht, scheint mir KI im Umfeld des literarischen Schreibens beim aktuellen Stand bestenfalls als Inspiration geeignet. Bisherige Beispiele haben mich nicht beeindruckt. Von einem Verlagsautor habe ich allerdings gehört, daß manche Verlage im Bereich von romantischen Heftromanen allerdings wiklich planen, KI dafür einzusetzen, weil alles so schematisch sei und ohnehin keine großen Abweichungen gewünscht würden. Mag sein, aber im Bereich der Fantastik kommt es hingegen auf Qualitäten an, die eine KI meiner Meinung nach noch lange nicht zu leisten in der Lage ist: ein solider Weltenentwuf, Subtilität, tiefgreifende Charakterzeichnungen, zum Thema passende Sprachmittel, ein stimmiger Plotbogen, durchgehende Atmosphäre, intelligente Dialoge, eventuell Humor und natürlich Abwechslung von spannenden zu charakterbezogenen Szenen.
Claudi Feldhaus: Ich wünschte, KI würde für alltägliche Arbeiten eingesetzt werden, so dass wir Menschen mehr Kunst machen können.
Esther S. Schmidt: Bei meinen Testläufen konnte ChatGPT weder Subtext noch Show-Don’t Tell, und bei Recherche lügt er, ohne rot zu werden. Aber ich nutze ihn manchmal zum Generieren einer Ideenliste, die mich dann zum weiterdenken inspiriert.