Als Meisterin der Prokrastination kann ich meinen nornigen Schwestern – und willigen Leser*innen – nicht nur diverse Bücher, Filme oder Fernsehserien empfehlen, sondern auch einige Comics und Webcomics. Was ihr diesen Monat vor allem in den Stöberrunden mitbekommen werdet, denn dafür habe ich mal meine Leseliste ausgepackt und zur Verfügung gestellt.
Doch wie kam es eigentlich dazu?
Schon im letzten Jahr stellte Sandra von booknapping diese Frage in einer Blogparade und ich beantwortete sie damals etwas ausführlicher auf Englisch. Hier möchte ich an dieser Stelle eine Kurzfassung aus diesem und anderen Beiträgen, die ich dazu auf meinem eigenen Blog verfasst habe, geben:
Schon immer mochte ich die kleinen Comics in der Tageszeitung und Magazinen, gefolgt bin ich aber keiner Serie bis ich schließlich bei Animes und Manga gelandet bin. Meine erste Reihe war Dragonball von Akira Toriyama.
Irgendwann entdeckte ich dann den ersten Nichtlustig Band von Joscha Sauer – ich konnte einfach nicht an einem Buch vorbeigehen, auf dem ein Clown mit abgehakten Bein unter eben jenem Titel stand.
Das war mein Einstieg in die Welt der Comics und ich habe noch nicht angefangen, nach dem Ausgang zu suchen. Ganz im Gegenteil. Über ein Forum stieß ich schließlich auf Looking for Group von Ryan Sohmer und Lar Desouza und seitdem habe ich noch viele weitere Webcomics entdeckt und vor ein paar Jahren auch angefangen, mir Sammelbände oder Graphic Novels zuzulegen. Bei meiner Vorliebe für Fledermäuse ist sicherlich jedem klar, dass diese neben den Buffy-Bänden, meist zu Marvel-Reihen zählen – und ja, der Twist ist Absicht, denn Batman mag ich so gar nicht.
Daher nutze ich auch jede Chance, die ich bekomme in Comicläden meine Reihen aufzufüllen oder Neues zu entdecken. Besonders der Gratis Comic Tag steht bei mir fest im Terminkalender und war dieses Jahr auch auf meinem Blog von einer Nerdwoche zum Thema Superheldinnen umrahmt.
Aber zurück zum Thema:
Was fasziniert mich an Comics?
Ich mag einfach die Erzählweise von Comics, Graphic Novels und Manga. In einem Buch wird die Szenerie kaum bis sehr detailreich beschrieben, man stellt sich alles vor dem inneren Auge vor. Comiczeichner*innen geben diese Bilder vor und sparen sich dadurch die Beschreibungen. Nicht umsonst gibt es das alte Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“.
Doch das heißt nicht, dass sie weniger ernsthaft oder tiefgründig sind. Ganz im Gegenteil. So manch ein Webcomic hat mir Dinge eher näher gebracht, als es ein Buch je hätte tun können.
Sich immer wieder darauf einzulassen, nicht nur den Sprechblasen zu folgen, sondern auch die Hintergründe zu betrachten, ist nicht einfach, aber in so mancher Arbeit entdeckt man Easter Eggs, Hinweise auf zukünftige Handlungen oder einfach eine wunderbare Detailverliebtheit.
Natürlich hängt vieles vom Zeichentalent der jeweiligen Künstler*innen ab. In einigen von ihnen kann man daher deren Werdegang verfolgen, wenn der Comic schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Dazukommt, dass die Charaktere, vor allen in den klassischen Reihen von Marvel und DC, herrlich überzeichnet und exzentrisch sind. In Büchern würden diese Charaktere als nervig und gewollt-und-nicht-gekonnt abgetan werden, in Comics gehören sie irgendwie dazu. Doch es gibt auch Charaktere, die sind so realistisch dargestellt, als ob sie dem echten Leben entsprungen sind.
Inhaltlich ist bei (Web-)Comics von karikierendem oder ernsteren Slice of Life oder realen Begebenheiten über humorvollen (Urban) Fantasy- oder Science Fiction- Welten bis hin zu epischen Abenteuern ist alles dabei. Jede*r findet etwas das gefällt und fesselt. Selbst wenn manchmal ein paar Versuche notwendig sind.
Und diese Mischung aus all dem ist es, die mich immer wieder zu den in Bildern festgehaltenen Büchern greifen lässt.
Und was ist mit euch?