Fragefreitag

Fragefreitag: Was ist der größte Nachteil beim Selfpublishing?

Diesen Monat reden wir Nornen viel über Selfpublishing, unsere Erfahrungen und warum wie es so toll finden. Aber natürlich ist nicht alles nur rosig, manche Punkte stehen sogar ziemlich deutlich auf der „Contra“-Seite. Welche, wollen wir heute wissen. Macht mit unter dem Hashtag #NornenFrageFreitag und verratet uns, wo ihr die größten Nachteile beim Selfpublishing seht.

Katharina Ushachov aka Evanesca: Man trägt das gesamte finanzielle Risiko. Wenn man nicht gerade selbst ein*e Coverdesigner*in ist, dann muss man zunächst mal Cover einkaufen. Und irgendwie auch an ein gutes Lektorat kommen. Kennt man nicht zufällig jemanden, der sich erbarmt (und dabei auch noch zu dem Job taugt!), geht das ins Geld, je fehlerhafter das Manuskript ist. Gerade Debüts sind in der Hinsicht oft abenteuerlich, oft schreibt man mit SP-Buch Nummer 1 erst schwarze Zahlen, wenn Buch 2 oder 3 auf dem Markt sind … Wenn man keine finanziellen Rücklagen hat, ist das dann ziemlich schwierig. Wenn man aber am Cover oder Lektorat spart, rächt sich das wieder durch mangelnde Verkäufe …

Eva-Maria Obermann aka Variemaa: Es gibt bei vielen Lesern und Buchhändlern noch immer eine große Hürde. SP ist als schnelle Veröffentlichungsmethode, ohne Hand und Fuß, verschrien. Werbung und Aufmerksamkeit zu bekommen ist ungemein schwieriger und mit viel mehr persönlichem Einsatz verbunden.

Janna Ruth: Sichtbarkeit. Als Selfpublisher hat man zunächst sehr wenige Möglichkeiten, sein Buch überhaupt sichtbar zu machen. Tatsächlich bleibt einem erstmal nur Social Media. Dies hat sicherlich einen großen Anteil, ist aber auch teilweise übersättigt, aber im Vergleich zum Ausliegen in Buchhandlungen oder Auftauchen in Listen, geht da mehr. Es ist also ein steiniger Weg, um sich erst einmal zu etablieren. Andere Aspekte sind natürlich Kosten und die quasi-Notwendigkeit eine eierlegende Wollmilchsau zu sein.

Michelle Janßen: Ich habe permanent das Gefühl, dass ich für niemanden schreibe. Man hat kaum Verkäufe und die paar die man macht, gehen meistens an Menschen, die man kennt. Das kann frustrierend sein, gerade wenn man noch ganz am Anfang steht.

Laura Kier: Die finanzielle Seite. Ich habe gerne die Zügel in der Hand und bestimme selbst, was ich wie umsetze, damit das Buch am Ende so ist, wie ich es haben möchte. Als Perfektionistin möchte ich natürlich alles besonders toll machen und das bedeutet auch Kosten. Lektorat, Cover, gedruckte Bücher, Marketing … Alles muss ich halt selbst in Vorkasse stemmen.

Jana Jeworreck aka Moira: Die Werbung in den sozialen Medien! Ich finde die permanente Selbstvermarktung schwierig und habe häufig das Gefühl, ich diene mehr den Konzernen als meinem Buch.

Diandra Linnemann:  Man muss entweder alles selbst können oder finanziell in Vorleistung gehen, wenn man sich Experten holt – und auch da muss man erst einmal Experten finden, mit denen man professionell auf einer Wellenlänge ist.

Alexandra Bauer: Einziger „Nachteil“ beim Selfpublishing sehe ich in der Vermarktung. Wenn man einen Hauptjob hat, bleibt dafür nicht viel Zeit.

Sarah König Der größte Nachteil ist für mich eine Mischung aus der Sichtbarkeit und der nicht vorhandenen Rückmeldung durch Leser. Die bekommt man als Verlagsautor außer in Form von Rezis ebenfalls kaum, aber wenn wir ehrlich sind schreiben wir eben nicht nur für uns, sondern wünschen uns, gelesen zu werden und für mich gehört auch dazu, zu erfahren, dass ich gelesen wurde.

Grumpy Moon: Für alles selbst verantwortlich zu sein… sprich: dasselbe, was für mich auch der größte Vorteil ist. Und dass ich laut deutschem Gesetz in Ermangelung eines Verlags verpflichtet bin, meine eigene private Adresse in das Buch zu schreiben, so dass jeder, dem mein Buch nicht gefällt, mal schnell vorbeikommen und mir das Fenster einwerfen kann.

Jasmin Engel: Ich könnte mich dann vermutlich nicht mehr so auf das Schreiben an sich konzentrieren und Marketing liegt mir leider nicht sonderlich.

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