Schicksalsstöcke, Stöberrunde

Nornengestöber und Adventskalender

Willkommen bei der letzten Stöberrunde für ein paar Wochen. Keine Angst, wir kommen wieder und pausieren nur. Denn ab sofort könnt ihr Sonntags alle geöffneten Türchen unseres Adventskalenders, der täglich auf Facebook eine Überraschung für euch bereit hat, kennenlernen. Darum dreht sich heute auch alles um Adventskalender und wo sie zu finden sind.

Anne Zandt aka Poisonpainter hat sich mit einigen Autoren zusammengeschlossen und einen Blogroman geschrieben, den ihr nun in praktischen Häppchen bis Weihnachten genießen könnt. Weihnachtsmänner, Rentiere, Norwegen und eine Geschichte um Liebe, Angst, Depression und Zusammenhalt. Ho ho ho.

Auch bei Sophie Fawn könnt ihr täglich auf der Facebookseite vorbeischauen und jeden Tag einen tollen Preis gewinnen. Viele Autoren haben mitgemacht und verstecken sich mit ihren Büchern hinter den Türchen. Da ist auf jeden Fall für jede und jeden etwas dabei.

Der Bücherstadtkurier hat einen literarischen Adventskalender auf die Beine gestellt und versorgt euch täglich mit einem Leseschmankerl. Oh du süße Weihnachtszeit.

Beim Tintenhain von Mona könnt ihr ebenfalls jeden Tag vorbeischauen und einen buchigen Preis gewinnen. Ob klein, ob groß, ob jung, ob alt. Jeder kann sich hier freuen.

Ähnlich ist es bei Eva-Maria Obermann aka Variemaa, die auf ihrem Buchblog mit spannenden Themen, Rezensionen und weihnachtlichen Interviews aufwartet und jeden Tag einen tollen Gewinn bereit hält.
Bei so viel weihnachtlicher Vorfreude fühlen wir uns jedenfalls schon ganz inspiriert. Und damit ihr davon etwas abbekommt könnt ihr auf unserer Facebookseite jeden Tag einen tollen Drabble von einer unserer Nornen lesen. Für alle, die der Plattform lieber fern bleiben kommen hier die ersten drei 100-Wortgeschichten. Viel Spaß damit 🙂
Beste Freunde (June Is)

 

„Sag mir, was los ist“, drängte Wirnabo seinen gleichaltrigen Spielkameraden seit einer Stunde zum Sprechen.
„Du weißt genau, was los ist“, gab Benji leise zurück.
Wirnabo nahm eine Trotzpose ein. „Nein, weiß ich nicht. Außer, dass du nicht mehr mit mir sprichst. Was habe ich falsch gemacht?“
Nun schniefte Benji. „Nichts, aber …“
„Aber? Irgendetwas hast du doch.“
Langsam drehte Benji seinen Kopf in Richtung Zimmerausgang.
Wirnabos Blick folgte.
Obwohl sie für ihren Sohn hinter der Tür nicht sichtbar waren, konnte Benji die Anwesenheit seiner Eltern spüren.
Er hörte seinen Vater seufzen. „Er spricht doch wieder mit dem Unsichtbaren, Margret.“

Geschwister (Jana Jeworreck alias Moira)

Es war dunkel, kalt. Wütender Wind. Sie liefen zu Tausenden über die weite Fläche. Er sah sich nach seinen Geschwistern um.
Viele von ihnen rannten ebenfalls, doch andere verharrten auch in Schockstarre, darauf wartend, mitgenommen zu werden. Wenn der Wind kam, brachte er mehr von ihnen, schleuderte sie gegen den Widerstand, zerschlug sie, ließ keinen, wie er war. Der Große fragte sich, wann wohl sein Ende kommen würde.
Er griff sich einige seiner verängstigten Geschwister, umschlang sie schützend mit seiner dünnen Hülle, rannte, wie vom Teufel verfolgt, die Scheibe hinab. Er war der Schnellste und Größte der Tropfen – Aufschlag!

Kleider machen Leute (Elenor Avelle, von der auch die zauberhaften Grafiken zu unserem Kalender stammen)

Die Burgbewohner warfen neugierige Blicke herüber, besahen sich den Rock und machten sich ihre Gedanken. Dem Schmied erschien er zu kurz. Man konnte die Knie sehen, beim Bücken beinahe den Hintern.
Die Magd fragte sich, was wohl darunter steckte. Vielleicht nichts, denn so hieß es doch, dass solche wie diese nichts drunter trugen.
Der Ritter fand den Aufzug ganz und gar unangemessen. Solche Kleidung hatte er hier noch nicht gesehen. Die Frauen trugen Röcke bis zum Knöchel, die Männer Beinkleider.
„Ist euch nicht kalt?“, fragt ein kleiner Junge.
„Ein bisschen frisch bei euch“, sagte der Schotte. „Aber das geht schon.“

Und weil es der erste Advent ist, decken wir euch dazu doppelt ein;-)

Lebkuchen City (Diandra Linnemann)

Aus dem winterlichen Wald heraus beobachtet sie heimlich das Treiben. Eine glitzernde, dampfende Stadt steht jetzt dort, wo sie ihre Hütte gebaut hatte. Von überall kommen sie. Sie werden erwartet, umhegt, vorbereitet. Der Duft verzaubert sie, bis es zu spät ist.
„Think big“, hatten sie ihr gesagt, als sie den Vertrag unterschrieb. Nicht mehr nur für das eigene leibliche Wohl sollte sie sorgen. Man müsse nur anbauen. Umdisponieren. Und jetzt fahren LKW von der Fabrik auf der anderen Seite der Stadt ins ganze Land. Hier riecht es nicht nach Zimt und Nelken.
Plakate werben: Frisch auf den Tisch.
Saftige Weihnachtsbraten.

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