Ist es ein:e Germanist:in, der/die dir ständig über die Schulter guckt? Eine Fledermaus, die in der Ecke hängt und ab und zu mal mit den Zähnen fletscht, um dich zum Schreiben zu bewegen? Oder vielleicht doch ein Kuschelbär, der sich nur mit Schokolade und Schreiberfolgen besänftigen lässt? Erzählt uns von eurer Schreibleben-Gottheit im Nornenfragefreitag!
Katharina Rauh: Lange Zeit war das Euli, meine Plüscheuli und die gab sich eigentlich immer mit einer Lasterladung Chips pro Tag zufrieden. Im Zuge meines Erstlingsromans hat sich allerdings eine gewisse Emily herauskristalisiert und wie zu besänftigen ist, das weiß vermutlich nur Emily selbst. *schieb vorsichtig Teller zu ihr rüber* Kuchen?
Diandra Linnemann: Ich habe eine Muse, die verdächtig aussieht, wie man sich eine kompetente Bibliothekarin vorstellt. Sie hat auch eine Schwester, die ein wenig „Delirium“ aus den „Sandman“-Comicen ähnelt. Die eine sorgt dafür, dass ich schreibe, und die andere sorgt für das, was ich schreibe. Ihr könnt euch denken, welche welche ist. ^^
Britta Redweik: Ich hab da einen ganzen Pantheon. Das schwarze, irgendwie flauschig aussehende Monster mit Namen Depression, dass man eigentlich gar nicht beeinflussen kann (das aber selbst auch irgendwie deprimiert aussieht, weil ich selbst Depression nicht richtig kann und es sich deshalb genauso wie ein Versager fühlt), das streng dreinschauende Über-Ich, das mir jeden Tag sagt, ich muss schreiben, dann das blutrote, undefinierbare Gewaber, dass meinen Schreibdruck bildet, der nur nett ist, wenn ich müde bin und schlicht nicht mehr denken kann, … Eigentlich bin ich ihnen allen nie gut genug. Höchstens Schokolade hilft für kurze Zeit.
Nora Bendzko: Es wäre eine Hexengöttin mit unglaublich gutem Geschmack, was Make-up, schwarze Klamotten und Auftreten angeht. Im selben Maße inspirierend wie beängstigend. Sie nimmt natürlich Opfer in Form des Herzbluts, das ich in meine Texte gebe.