Messeberichte

Das war die #FBM 2017 – ein Nornenrückblick von Evanesca Feuerblut

Vorneweg gesagt: Ich** habe während der Messe kein einziges Foto gemacht, auf dem Menschen drauf sind. Alle Fotos in diesem Blogpost stammen von anderen Nornen. Zum einen habe ich ein Smartphone, das nach einigen Fotos komische Dinge tut und zum anderen war gar keine Zeit.
Außerdem war ich nur während der drei Fachbesuchertage auf der FBM.

Der Weg ist das Ziel

Zunächst musste ich mich auf die Reise machen. Und das bedeutete: Ich war spätestens als ich das Haus verließ, um zum Bus zu gehen, von der App abgeschnitten, über die das Nornennetz hauptsächlich kommuniziert. Die funktioniert auf meinem Handy nämlich nicht.
Die fünf Stunden Fahrt habe ich hauptsächlich damit verbracht, mir Fakten aus Markus Heitz‘ Vampire! Vampire! herauszuschreiben. Die brauche ich für ein zukünftiges und fest geplantes Projekt, bei dem eine Protagonistin von mir zur falschen Zeit am falschen Ort ist.
Bis ich bei meinen Eltern ankam, war es schon spät. Mehr als was zu essen, etwas reden, auspacken und ins Bett fallen war nicht drin – denn ich musste ja früh aufstehen, um nach Frankfurt zu pendeln.

Mittwoch

Wenn man in einem fast leeren Zug und ohne Gedrängel zur FBM fahren will, empfehle ich auch für die Zukunft von Wiesbaden aus den RB10 in Richtung Frankfurt (auf dem Rückweg: in Richtung Neuwied) um 09:41. Der davor ist sehr voll und auf der Messe gibt es eine Menge Gedränge, die Rennerei lohnt sich nicht.
Ich war im Zug alleine, ich hatte Platz in der S-Bahn zur Messe (aufgrund meiner Orientierungslosigkeit habe ich mir den Fußweg nicht zugetraut) und auf der Messe selbst musste ich kaum anstehen, um meine Jacke an der Garderobe abzugeben und durch die Security zu gelangen.
Funfact: An diesem Tag wurde ich am strengsten kontrolliert – eine Frau schaute in alle Nebentaschen meiner Handtasche und eine andere fuhr mir mit einem Metalldetektor an der Kleidung entlang, ehe ich durchgewunken wurde. Da außer mir fast keine Besucher*innen da waren, hatten sie vielleicht auch einfach Zeit für eine Kontrolle.

Leer war es nach Mittwochmorgen auf der FBM nicht mehr (Foto: Alexandra Bauer)

Da ich das erste Mal auf der Messe war, hat es mich erst einmal überwältigt, dass Laufbänder zur Verfügung standen, damit die teilweise wirklich weiten Wege innerhalb der Messe einigermaßen machbar sind.
Mein Ziel war Halle 3 – von der ich damals noch nicht wusste, dass sie in 3.0 und 3.1 unterteilt ist – und ich stellte mich auf das richtige Laufband, um dort hinzukommen.
Man bekommt bei dieser Gelegenheit eine Menge in die Hand gedrückt: Eine Art Messezeitung, einen Messeguide der „Zeit“ (der sich als für mich eher uninteressant herausstellte) und weitere Beilagen, die von den jeweiligen Printmedien stammen.

Meine Entscheidung, zur FBM zu fahren, war spontan – und reichlich spät, gerade mal so früh, dass ich noch das günstigste Fachbesucherticket abstauben konnte – und somit hatte ich für keinen der drei Tage verbindliche Termine (außer für Freitag, dazu komme ich noch) und nur eine Liste mit Vorträgen, die ich gerne hören würde. Also habe ich zunächst einmal versucht, Menschen zu treffen und überhaupt die Stände zu finden, die ich mir gerne ansehen würde.

Bestimmt bin ich eine Stunde durch Halle 3.1 gelaufen und habe mich über die zahlreichen Kochbuch- und Religionsverlage gewundert, während die Stände für Selfpublisher*innen einfach unauffindbar waren. Bis mir irgendwann aufging, dass ich im falschen Stockwerk gelandet bin und eigentlich nach Halle 3.0 muss.
Dort hatte ich die erste Nornensichtung – Janna Ruth lief an mir vorbei – aber wir waren uns beide nicht sicher, ob das die jeweils andere ist und hasteten unseres Weges aneinander vorbei.
Gefühlt bin ich mehrere Male an Nike Leonhard vorbei gelaufen, ohne dass wir uns gesehen hätte. Wir waren oft bei den selben Vorträgen – sie im Publikum, ich daneben, haben uns aber einfach nicht zu Gesicht bekommen.

Der erste Vortrag, den ich mir am Mittwoch angehört habe, war am Neobooksstand zum Thema „Exposé“ – denn auch wenn ich als SP-Autorin angefangen habe, sehe ich mich als Hybriden und es gibt Projekte bei mir, die ich lieber mit einem Verlag realisieren würde als ohne. Dabei traten einige überraschende Erkenntnisse zutage – so soll man schon im Anschreiben erzählen, was man bisher geleistet hat. Veröffentlichungen, eventuelle Preise, alles ist wichtig und kann dazu beitragen, die Verlagslektor*innen zu überzeugen. Auch soll man, wenn es nicht explizit anders gefordert wird, nicht den Anfang schicken, sondern eine Stelle, auf die man besonders stolz ist. Sozusagen die Schokoladenseite des Romans. Ich habe am Ende die Frage nach den Besonderheiten eines Reihenexposés gestellt und hier zusätzlich den Tipp erhalten, dass im besten Fall Band 1 für sich funktioniert. Und zumindest einige der Folgebände. Leider richtete sich die Antwort vor allem an Anfänger*innen – mir ist auch so klar, dass man als Debütautor*in nicht mit einem neunbändigen Reihenkonzept antanzen soll, sondern erst einmal zu beweisen hat, dass man auch in einem Buch eine Geschichte erzählen kann. Da ich aber keine blutige Anfängerin mehr bin, hätte ich mir hier Tipps für Fortgeschrittene erhofft.

Das Nornennetz und die FBM, mit Stella Delaney (Foto: Nike Leonard)

Dafür habe ich Babsi aka Bluesiren und eine liebe Twitterbekannte – Jana Tomy – endlich live getroffen. Gemeinsam haben wir uns einen Vortrag in der Selfpublishing Area angehört, der das Thema „als SP in die Buchhandlung“ behandelt hat. Ich habe mir einige Notizen machen können und werde das, was ich gelernt habe, demnächst umsetzen. Wir sind dann gemeinsam dort sitzen geblieben, um uns auch einige der weiteren Vorträge anzuhören, denn es gibt im SP-Bereich Themen, an die ich von selbst nie gedacht hätte. Und über die ich mich somit schlicht nie informiert hätte. Wie beispielsweise, wie die Wikipedia zu SP-Autor*innen steht und wie generell die Arbeit im Hintergrund abläuft, wenn Artikel entstehen. Laut dem Referenten ist es auch nicht schlimm, wenn jemand einen Artikel über ein*e SP-Autor*in anlegt und dieser dann wegen „Irrelevanz“ gelöscht wird, denn damit hat man sich schon mal ins Gespräch gebracht.

Danach blieben wir direkt da, um uns die Preisverleihung des ersten „Deutschen Selfpublishing Preises“ anzusehen. Mit Madeleine Puljic hat den Jurypreis eine sehr sympathische und vielseitige Autorin gewonnen. Ich kannte sie und ihre Bücher vorher nicht, aber Noras Welten klingt für mein bibliophiles Herz sehr spannend und ich werde mich auf alle Fälle mit ihrem Wirken beschäftigen. Auch der Publikumsliebling Blutföhre von Monika Pfundmeier gehört zu den Büchern, die mein Interesse geweckt haben.

Insgesamt war ich glücklich, dass zwei recht junge Frauen beide Preise nach Hause holen konnten. Davon eine, die in der Phantastik zu Hause ist. Das ist für mich ein Zeichen, dass es in der Hinsicht in die richtige Richtung geht – die Qualität der Bücher steht über dem Geschlecht der Autor*innen.
Das war übrigens auch der Tag, an dem ich irgendwann vor Hunger und Durst beinahe kollabiert wäre, weil ich in vorauseilendem Gehorsam kein Wasser eingepackt habe. Also habe ich mir für 2,50€ für ein Glas Wasser und 3,50€ für einen Muffin etwas Stärkung besorgt, damit ich noch ein bisschen Messe durchhalte, ehe ich vollgepackt mit Eindrücken und Leseproben nach Hause gehe.

Woran ich mich noch erinnere, ohne es in eine bestimmte Reihenfolge bringen zu können:
– ein wunderbares Gespräch am Stand des Mantokore-Verlags, wo ich nach Mitnorne Elea Brandt Ausschau gehalten habe. Elea habe ich zwar nicht vorgefunden, dafür aber die Ehefrau des Verlegers, eine freundliche und engagierte Frau, mit der wir unter anderem darüber gesprochen haben, dass Frauen auch Fantasy ohne Liebesgeschichten schreiben können und Männer in der Lage sind, über das Schicksal von Mädchen zu schreiben
– ein kurzes Gespräch mit einigen Mitarbeiterinnen des Acabus-Verlags, die aus dem Häuschen waren, als ich mich als Fan der Chroniken von Chaos und Ordnung geoutet habe. Und die außerdem schon mal vom Nornennetz gehört haben und uns viel Erfolg dabei wünschen, die Stellung der über Fantastisches schreibenden Frauen auf dem Buchmarkt zu verbessern.
– das eine oder andere tolle Gespräch mit Christian Milkus am Stand von Neobooks.
– das Treffen mit einigen wundervollen Menschen, die ich hier nicht erwähne, weil ich nicht genau weiß, ob ich euch zuerst am Mittwoch oder doch erst am Donnerstag getroffen habe.
– nach zwei Jahren Marie Graßhoff mal wieder live gesehen, geknuddelt und bequasselt.
Ann-Kathrin Karschnick getroffen und mit ihr ausgiebig gequasselt

Donnerstag

Nachdem ich am Mittwoch schon daran gescheitert bin, die richtige HALLE zu finden, wusste ich am Donnerstag immerhin, wo ich hin muss. Und: Erleuchtung. Der Mann im Zug neben mir hatte Mineralwasser dabei und fuhr ebenfalls zur Messe. Ich musste sofort fragen, ob man denn welches mit reinbringen kann und erfuhr, zu meinem Erstaunen, dass das kein Problem darstellt.
Angesichts dessen, dass ich eigene Getränke weder in ein Flugzeug (oder nur unter sehr strengen Auflagen) noch zu einem Fußballspiel mitnehmen darf und die Messeleitung „verschärfte Sicherheitsmaßnahmen“ angekündigt hat, war ich doch sehr erstaunt.
Die Folge? Ich zog mir am Bahnhofsautomaten in Frankfurt für 2€ eine Flasche Mineralwasser. Immer noch überteuert, aber immerhin mehr als doppelt so günstig wie auf der Messe – 500 ml für 2€ statt 250 ml für 2,50€.

Auf dem Plan stand ein Vortrag zum Thema „Buchtrailer“ bei Neobooks und ein Meet&Greet – mit mir. Ich habe über Facebook ein Treffen mit mir verlost, bei dem ich ein exklusives Goodie übergebe und wir haben uns auf 16 Uhr geeinigt.
Die freie Zeit dazwischen habe ich damit verbracht, in Menschen hineinzulaufen. So lernte ich beim Vorbeigehen an der BoD-Couch endlich die wunderbare Mary Cronos, meine Kollegin bei „Author Wing“ kennen. Außerdem ihren Schützling, die sympathische E. R. Swan, mit der ich mich in der Folge immer wieder bei diversen Vorträgen zusammen eingefunden habe. Wir sind uns einfach laufend über den Weg gelaufen! Auch I. Reen Bow konnte ich hier endlich persönlich begrüßen. Und ich glaube, ich wäre bei den wunderbaren Frauen noch eine Weile versandet, um zu reden – außerdem war die BoD-Lounge im Gegensatz zum Beispiel zur Selfpublishing Area wirklich bequem 😉 -, wenn ich nicht die Absicht gehabt hätte, mir alles zum Thema Buchtrailer anzuhören.

Am Donnerstag wurden Nike Leonard und Eva-Maria Obermann zum Nornennetz interviewt (Foto: Carina Schnell)

Den Vortrag fand ich an sich interessant, mir ging es aber manchmal zu schnell. Ich kam mit dem Notieren kaum hinterher, schon ging es zum nächsten Stichpunkt, zur nächsten Sache. Dadurch kam sehr viel Input, von dem ich sicher einiges verwenden kann, wenn ich mich irgendwann an einen Trailer für meine Romane setze. Denn leidlich mit Windows Movie Maker und einem Zeichenprogramm umgehen? Das kriege ich hin. Es hapert nur an der Zeit – und an Know-How, von dem ich nach dem Vortrag auf alle Fälle mehr habe als davor.
Ich habe mich dann mit einigen anderen in einen Vortrag zum Thema Neuerscheinungen bewerben in der Selfpublishing Area gesetzt und mir angehört, wie das eine frischgebackene Romance-Autorin und ein alteingesessener Science-Fiction-Autor so machen. Und dabei vor allem mitgenommen, dass ich endlich einen Newsletter machen sollte.
Außerdem habe ich mir einen Vortrag zum Thema „SP-Bücher beim Verzeichnis lieferbarer Bücher“ angehört und mir mal einen Katalog mitgenommen. Mal sehen, ob ich was aus dieser Erkenntnis machen kann.

Dann war es auch schon Zeit für mein Meet&Greet. Der Tag war bis dahin so mit Begegnungen und Gesprächen angefüllt gewesen, dass ich erst kurz vor dem Treffen schnell ein Panini gegessen habe, während ich noch parallel mit „Booksfactory“ telefoniert habe, weil ich eigentlich die Prints von Zarin Saltan bis Samstag gebraucht hätte und sie einfach nicht eintrudeln wollten. Chaos pur.
Ich habe als exklusives Goodie für die Gewinnerin eine Zeichnung von Anna aus Zarin Saltan dabeigehabt, deren Vorstufen ich auf Facebook und Twitter schon gezeigt habe. Die ausgedruckte Lineart habe ich dann per Hand mit zahllosen Buntstiften, Glitzerstiften und Finelinern bemalt und es handelt sich um ein Unikat, das ich Ingrid Schrettl und ihrer Mitbloggerin Miriam Schikotanz in die Hand gedrückt habe.
Dabei stellte es sich heraus: Da sind wir doch tatsächlich alle drei aus Österreich und sind bis nach Frankfurt gereist, um uns zu treffen und miteinander zu sprechen!
Wir haben dann bestimmt eine Stunde darüber geredet, woher die Idee für die Zarin kam, wie mich Ideen sonst manchmal überfallen und wenn die zwei Frauen nicht zu einem anderen Termin gemusst hätten, wären wir vermutlich bis Messeschluss damit beschäftigt gewesen, uns auszutauschen. Das war wunderschön.

Nornen sind Hingucker: Jaelaki in Steampunk-Gewandung (Foto: Michaela Stadelmann)

Begegnungen und Gespräche im Laufe des Tages, die ich nicht mehr chronologisch eingeordnet kriege:

Dahlia von Dohlenburg getroffen – die live ein wunderbarer, fröhlicher Mensch ist
Axel Hollmann wiedergetroffen (wir sahen uns vor über einem Jahr auf der Autorenmesse in Frankfurt) und mich über den SP-Verband informieren lassen
Anna Kleve kennengelernt und bestimmt eine Stunde zugequasselt – über SP, die Märchenspinnerei, das Nornennetz und viele andere Dinge
– beim Durchstreifen der Bereiche abseits der großen Stände habe ich den wunderschönen Ariella-Verlag gefunden. „Ariella“ verlegt jüdische Kinder- und Jugendliteratur im deutschsprachigen Raum und das Blättern durch einige der Bücher weckte unzählige Erinnerungen. Ich muss unbedingt was für diesen Verlag schreiben.
Laura Labas nach zwei Jahren wiedergetroffen, geknuddelt und mir eins ihrer Bücher in signierter Form gekauft.
– Sabrina Uhlirsch wiedergetroffen und die Zeit gehabt, länger mit ihr zu sprechen.

Freitag

Für den Freitag habe ich nur das Nornennetztreffen eingeplant und mich ansonsten ein wenig treiben lassen. Mich umgesehen, zwischen den Ständen, damit ich wenigstens in Halle 3.0 alles gesehen habe, wenn ich schon fast keine Zeit hatte, die anderen Hallen überhaupt mal zu sehen.
Dabei habe ich einen Dramaturgen aus Amerika entdeckt und mich endlich getraut, einen Kinderbuchverlag anzusprechen und sie zu fragen, ob eins meiner Bücher in ihr Portfolio passen würde. Tut es, also müsste ich das auch mal in Angriff nehmen.
Außerdem saß ich mit Janna Ruth in einem Panel zum Thema „Historischer Roman“ – auch wenn es mir als Autorin von historischer Fantasy weniger Input gegeben hat als erhofft, fand ich die Anmerkungen der verschiedenen Referent*innen hochinteressant und habe eifrig mitnotiert.

Und dann … habe ich den Tag bis zum Treffen größtenteils damit verbracht, Menschen knapp zu verpassen.
Da stehe ich am Stand von Greenlight Press, rede mit Luzia Pfyl und erfahre von Janna Ruth, dass man mich sucht und zwar am Stand von Drachenmond. Gesucht wurde ich von Bloggerin und Märchenspinnereifee Rebecca Reiss und von Norne Nike Leonhard.
Erstere habe ich verfehlt. Wie in der Fabel von der Schildkröte und Achilles war die eine teilweise Minuten später genau dort, wo die andere gewesen war. Aber wir haben es trotzdem geschafft, uns nicht zu treffen.
Nike hat dafür mich gefunden. Nachdem ich auf die Suche nach dem Nornennetztreffpunkt erstmal in die falsche Richtung gelaufen bin.
Wir haben uns nach dem erfolgreichen Einsammeln aller dann nach draußen gesetzt und einfach nur geredet. Über die Messe, das Schreiben, das Nornennetz, alles Mögliche. Es war wunderschön, die Schwestern zu treffen – besonders meine ehemalige Novizin Christina Diart <3.

Das Nornentreffen am Freitag (Foto: Christiane Diart)

Wir sind dann noch teilweise zusammen in einige Vorträge gegangen. Wie beispielsweise den von „BoD“ (ihr erinnert euch, die mit den bequemen Sofas) zum Thema „eBook-Marketing“. Ein Großteil von dem, was dort erzählt wurde, war mir inzwischen nicht mehr neu. Dass man erstmal ein gutes Buch braucht, beispielsweise. Andere Dinge fand ich für mich neu und überlegenswert, von einem gezielten Suchmaschinenmarketing habe ich vorher noch nie gehört. Leider wurde hier wieder zu sehr Wert auf Gratisaktionen gelegt.

Ich sehe Gratisaktionen inzwischen als skeptisch. Sie können funktionieren, um einen älteren Titel zu pushen oder um treue Leser*innen zu belohnen, wenn Buch Nummer Drölfzig draußen ist. Aber seit Amazon Prime Reading habe ich festgestellt, dass generell die SP-Kampfpreise eine immer kleinere Rolle im Marketing spielen und sehe darum Gratis- oder „Günstiger“-Aktionen nicht mehr als das Nonplusultra in der Vermarktung von eBooks.
Außerdem war auch dieser Vortrag mehr auf Anfänger*innen ausgerichtet. Ich hatte mir Input erhofft, wie ich – nachdem ich all die gängigen, bereits genannten Sachen ausgereizt habe – noch zusätzlich mehr aus meinem eBook herausholen kann.

Und dann wollte ich aufgrund akuter Erschöpfung eigentlich eher gehen, als … ich Sabine Niedermeyer traf, die unweit der SP-Area sowas wie ein Picknick gemacht hat. Auch Janna Ruth saß dort und ich habe mich einfach dazugehockt. So saßen wir später bestimmt zu zehnt auf dem roten Teppich, haben Süßigkeiten gefuttert und gequasselt. Ich habe unter anderem I. Reen Bow endlich erzählt, dass ich in der selben Stadt aufgewachsen bin, in der sie noch immer lebt.

Es war unglaublich lustig und entspannt. Nur leider haben wir keine Bilder gemacht …

Liebe Sabine, falls du das je liest: Dein Einhorn hängt jetzt neben dem Galaxiehasen an meinem Schlüsselbund.

Dann drohte die Erschöpfung endgültig, mich zu übermannen und ich habe mich widerwillig losgeeist, um zum Eingang zu laufen. Wo ich erneut Babsi und Jana Tomy getroffen habe. Am liebsten hätte ich mich zu euch gesetzt und NOCH eine Stunde verquasselt, so schön war es, aber ich hatte das Gefühl, im Stehen einzuschlafen.
Und schließlich wollte ich am nächsten Morgen sehr früh aufstehen und zum BuCon fahren.

Die Eskalation auf der FBM …

… habe ich zum Glück nicht selbst mitbekommen. Ich habe nur aus zweiter und dritter Hand davon erfahren und war entsetzt. Immerhin hatte ich auf der Messe unter anderem mit einem jüdischen Verlag wundervolle Gespräche und der Gedanke daran, dass auf der gleichen Messe Rechte jemanden verprügelt haben … Ich hatte Gänsehaut und aufrichtige Sorgen um das Ariella-Team und andere engagierte Menschen.

Zum Glück fand das Ganze in einer anderen Halle statt.

Es lässt mich traurig zurück, denn ich hatte drei wundervolle Messetage, die ich mir einfach nicht von Hetzer*innen und pöbelnden, prügelnden Menschen vermiesen lassen möchte. Daher hier nur diese Zeilen. Und oben ganz viel über schöne, flauschige Treffen und liebe Menschen. Einhörner gegen Hetze oder so.
Andere haben genug darüber geschrieben, wahre und wichtige Dinge, aber ich möchte nicht. Ich möchte diese Messe als Fest der Bücher, der tollen Gespräche und des puren Glücks angesichts von lange überfälligen Treffen in Erinnerung behalten. Ohne das Böse, das geschehen ist, auszublenden.  Darüber darf in einem anderen Blogpost gesprochen werden.

Samstag und Sonntag
Auch am Samstag gab es ein Nornentreffen auf der FBM (Foto: Michaela Stadelmann)

Es war von vornherein klar, dass ich am Samstag auf dem BuCon sein werde. Geplant war eigentlich, dass ich dort zusammen mit Sylvia Rieß und Cara deWinter verkaufen sollte. Ich habe extra Goodies zu meinen Eltern bestellt. Aber ich habe völlig vergessen, dass kurz vor der FBM die halbe Welt bei Booksfactory druckt. Nicht nur ich. Und dass somit drei-dreieinhalb Wochen zu wenig sind, auch wenn normalerweise die Bestellung innerhalb von zwei Wochen gedruckt wird.

Somit hatte ich Goodies, ein schickes Kleid, aber keine Bücher.

Ich habe das Beste daraus gemacht, indem ich in die Lesung von Elea Brandt gegangen bin und mir Opfermond signiert gesichert habe. Außerdem habe ich viele Menschen wiedergetroffen und neue kennengelernt. Der BuCon ist immer ein bisschen das Familientreffen der fantastischen Szene und ich bin glücklich, inzwischen dazugehören zu dürfen.
Dort hat mich Rebecca Reiss dann endlich angetroffen und wir konnten live reden. Du bist sooo eine liebe und interessierte Person, es war eine Freude, dich zu treffen!
Am Ende war ich müde und meine Füße vom Stöckeln tot, aber glücklich und um einige signierte Bücher reicher.
Den Sonntag hätte ich dann eigentlich wieder auf der FBM verbringen wollen, aber nachdem ich von den vier Tagen am Stück vollkommen ausgelaugt war, habe ich mir einfach einen Tag auf der Couch gegönnt, ehe ich am Montag in den Zug gen Heimat gestiegen bin.

Kurzfazit: I‘ll be back.

**Der Beitrag wurde verfasst von Katharina Ushachov alias Evanesca Feuerblut

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