Fabelwesen im Nornennetz
Seit „American Werewolf“ kennt man Werwölfe als Menschen, die sich bei Vollmond in riesige, haarige Biester verwandeln. Selbst liebenswerte Gestalten wie Remus Lupin mutieren dann zu triebgesteuerten Bestien, die alles zerfleischen, was ihnen unter die Fänge kommt. Wer gebissen wird (oder auch nur eine Kratzwunde davonträgt), wird selbst zum Werwolf.
Dabei sind Werwölfe in ihrer ursprünglichen Form „nur“ ein Gestaltwandler. Ob diese Fähigkeit erblich ist oder man dazu bestimmte Gegenstände braucht (oder beides), ist nicht ganz klar. In den Sagen der Brüder Grimm finden sich jedenfalls Hinweise darauf, dass die Verwandlung mittels eines Gürtels aus Wolfsfell durchgeführt wurde.
Wesentlich ist aber, dass die Verwandlung willentlich erfolgt und keinesfalls auf Vollmondnächte beschränkt ist. Auch der Mythos, dass man durch Biss oder eine sonstige Verletzung durch einen Werwolf selber zu einem wird, ist deutlich jünger.
Worin die Geschichten weitgehend übereinstimmen, ist der Blutdurst der Werwölfe. Gerade das ist jedoch ein Punkt, bei dem ich stark ins Zweifeln komme. Zwar kommen auch die „echten“ Wölfe in alten Geschichten immer sehr schlecht weg, aber dieses Bild ist durch moderne Untersuchungen längst widerlegt. Ich fände es daher reizvoll, eine Geschichte zu lesen, die die Erkenntnisse der Verhaltensforschung mit den alten Werwolfmythen verknüpft. Falls mir niemand mit dem Schreiben zuvorkommt, hätte ich auch selbst eine Idee.