
Deine Tipps zur Figuren-Charakterisierung
Artemis Wind: Schreib ihre Geschichte, bring sie in Schwierigkeiten, konfrontiere sie mit ihren Ängsten, bring sie in Zwickmühlen, versetzt dich jedes mal so intensiv wie möglich in ihre Lage und lass sie überlegen. Lange überlegen, egal, wie viel du hinterher streichen musst. Beobachte deine Figur einfach. Wenn du sie begriffen hast, geh an die Überarbeitung und frag dich, ob sie an denselben Stellen mit demselben Wissen noch mal genauso reagieren würde. Falls nein, schreib die Stelle noch mal. Falls ja: Glückwunsch! – So funktioniert es bei mir jedenfalls. Wenn es bei dir anders funktioniert: Glückwunsch!
Jamie Enderlein: Ich stelle meinen Figuren Fragen. Ich interviewe sie regelrecht zu allen möglichen Themen. Ich frage, was sie gern hat und was nicht, stelle philosophische Fragen und welche aus dem Alltag. Und dann schreibe ich einige Probeszenen, die nicht im Buch vorkommen werden, um sie in ihrem Umfeld zu erleben.
Helene Persak: Es gibt so viele Steckbriefe für Figuren, die im Internet zu finden sind. Die wichtigsten Punkte für mich sind das Need/ Brauchen, das Want/ Wollen, die Angst aus der Vergangenheit. Wichtig für mich ist jedoch auch meistens die Vergangenheit der Figur. Nicht alles, aber soweit, wie diese durch sie beeinflusst wird. Geht es uns nicht allen so? Dinge aus der Vergangenheit beeinflussen, wer wir heute sind.
Hella Menschel: Ich lasse sie sich einfach entwickeln. Irgendwie passiert das beim Schreiben. Zur Sicherheit mache ich mir nebenher Notizen.