
Liest du gerne ältere Literatur?
Claudi Feldhaus: Ich liebe die Bücher von Joan Aiken, die während der Regency spielen. Geschrieben hat sie die aber in der 1980ern und 90ern, ob das also als „älter“ gilt?
Diana Dessler: Ja. Nach einigen Theaterstücken griechischer Klassiker dürften wohl „Das Schloss von Otranto“ (1764) und Faust I. (1808) zu den ältesten zählen, die ich im Bereich der Fantastik gelesen habe. Danach sind wir eher im 19. Jahrhundert mit Werken von Arthur Conan Doyle, Jules Verne und William Morris. Fast modern wird es im 20. Jahrhundert mit Robert E. Howard, H.P. Lovecraft und noch später Lin Carter, Lyon Sprague de Camp, Joan D. Vinge, Ursula K. LeGuin, Joy Chant, Catherine L. Moore, Tanith Lee und C.J. Cherryh. Das war alles vor 1990.
Tessa Maelle: Natürlich. Ein Großteil der feministischen Literatur, die ich mag, ist ja schon älter., wie z.B. The Future Is Female! Classic Science Fiction Stories by Women von Lisa Yaszek (Hrsg.)
Artemis Wind: Als Teenager vor allen Dingen Novalis, Eichendorf und Schillers „Räuber“. Später haben mich besonders die theoretischen Schriften Schillers die Werke noch mal ganz anders lesen lassen. Ich bin Schiller-Fan, habe aber oft den Eindruck, dass mir das nicht geglaubt wird, weil Schiller gerne von Leuten angeführt wird, die gebildet klingen wollen, ohne die Texte überhaupt verstanden, manche nicht mal gelesen zu haben. Ich lese aber auch Kant sehr gerne. – und falls das schon unter „alt“ fällt: Herr der Ringe und Asimov.