Schicksalsstöcke

Nike Leonhard – Dryaden #Fabelwesen

Fabelwesen im Nornennetz

Dryaden sind im Prinzip eine Unterart der Nymphen, mit Spezialisierung auf Bäume. Dem Namen nach sind sie sogar nur für Eichen zuständig, denn der leitet sich vom griechischen Wort für Eiche ab. Für andere Bäume gab es andere Baumgeister, für Eschen ist z. B. die Meliai verantwortlich, die einen sehr eigenen Herkunftsmythos haben. Die Dryaden bildeten jedoch die bekannteste Gattung und mit der Zeit wurde ihr Name zum Synonym für alle baumgebundenen Nymphen.

Dryaden sind ihren Bäumen sehr verbunden. Diese Verbundenheit kann so weit gehen, dass die Dryade mit ihrem Baum stirbt. Zwar gibt es nur eine Erzählung, die davon berichtet – und dort sind nur die Töchter der inzestuösen Beziehung zwischen Hamadryas und deren Bruder Oxylos betroffen, aber auch alle anderen Dryaden sind sehr um das Wohlergehen „ihrer“ Bäume besorgt. Daher galt es im alten Griechenland als sehr unklug, einen Baum zu fällen, ohne sich vorher entschuldigt und ein Opfer gebracht zu haben, um den Zorn einer dort lebenden Dryade zu besänftigen.

Diese Verbindung habe ich in „O Tannenbaum“ aufgegriffen. Allerdings spielt meine Geschichte nicht im antiken Griechenland, sondern in einer modernen Großstadt. Entgegen der üblichen Darstellung ist „meine Dryade“ auch keine wunderschöne (nackte) Frau, sondern vor allem winzig. Nackte Frauen mögen sich auf Bildern gut machen, die Schönheit mag ihrer Stellung als Naturgottheit geschuldet sein, aber nach der allgemeinen Beschreibung leben Dryaden nicht nur mit, sondern auch in ihren Bäumen. Bedenkt man nun, wie viel Platz eine ausgewachsene Frau einnimmt, schien es mir passend, die Größe der Dryaden nach unten zu korrigieren.

Logischerweise sind meine Dryaden deshalb Menschen weit unterlegen. Allerdings verfügen sie über magische Fähigkeiten, die diese Unterlegenheit mehr als ausgleichen. Das macht es alles andere als ratsam, sich ihren Zorn zuzuziehen. Dummerweise sind Dryaden aber für die meisten Menschen unsichtbar.

FunFact am Rande: Ich habe „O Tannenbaum“ kurz vor Weihnachten geschrieben. Als wir kurz darauf einen Weihnachtsbaum gekauft haben, war das schon ein bisschen gruselig.

Link zur Buchvorstellung auf meiner Seite: https://nikeleonhard.wordpress.com/codex-aureus-phantastisch-historisch-erzaehlungen-ebooks-nike-leonhard/o-tannenbaum-codex-aureus-4/

Verkaufslink: https://books2read.com/OTannenbaum

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